Ein neues Jahr hat begonnen – 2023 steht nicht mehr in den Startlöchern, sondern hat bereits Fahrt aufgenommen. In der schnelllebigen Social-Media-Landschaft ist es wichtiger denn je, sich mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen.
Umso besser, dass große Unternehmen wie Hootsuite und Talkwalker zusammen mit Khoros jährliche Social Media Trend Reports veröffentlichen, die auf datenbasierten Insights und Expertenmeinungen fußen. Wir haben diese durchforstet, um für euch die wichtigsten Trends für 2023 zusammenzufassen.
Wenn wir schon von Veränderungen sprechen: Vor nicht allzu langer Zeit sind Trends offline entstanden, beispielsweise durch ein Event oder die allgemeine Begeisterung für ein Thema. Dieses entwickelte sich erst im Anschluss auch online zu einem Trendphänomen. In der heutigen Zeit entstehen Trends jedoch zu weiten Teilen in den sozialen Medien, wo sie unter anderem durch ein viral gehendes TikTok, ein Meme oder einen Influencer ins Rollen gebracht werden. Erlangt dieser Trend eine entsprechende Größe, berichten die Medien über ihn und man kann regelrecht beobachten, wie er zu einem Lauffeuer entfacht.
Damit ihr nichts verpasst und eure Social-Media-Strategie weiterentwickeln könnt, solltet ihr für das kommende Jahr diese fünf großen Trends nicht aus den Augen verlieren:
1. Social Listening löst Drittanbieter-Cookies ab
Warum Drittanbieter-Cookies immer noch nicht von der Bildfläche verschwunden sind?
Google braucht mehr Zeit, um mit der Privacy-Sandbox-Initiative sichere und effektive Ersatzlösungen zu testen und Schritt für Schritt einzuführen. Somit müssen wir wahrscheinlich noch den Großteil von 2023 mit Drittanbieter-Cookies leben.
Für Verbraucher:innen kommt diese Maßnahme deutlich zu spät. Wie die Emotionsanalyse von Talkwalker-KI Blue Silk™ zeigt, sind Gespräche über Cookies definitiv ein Thema, was die Emotionen hochkochen lässt.
Quelle: Talkwalker Consumer Intelligence, Januar bis Juli 2022
Für uns Werbetreibende bleibt jedoch durch die Verzögerung noch etwas mehr Zeit, um an Alternativen zu arbeiten und unsere Strategien dementsprechend anzupassen. Denn allein auf die Alternativen von Google zu bauen, erscheint uns keine verantwortungsvolle Lösung zu sein.
Das Zauberwort lautet: ✨Social Listening✨ Was sich genau hinter diesem Stichwort verbirgt, könnt ihr in unserem Blogbeitrag zu »Social Listening« nachlesen. Festhalten wollen wir jedoch, dass wir dadurch die Interessen, den Lifestyle und die Trends innerhalb unserer Zielgruppe erfassen können. Und wenn wir zudem ein höheres Sicherheitsgefühl für alle Beteiligten erzielen, klingt das für uns nach einem fetten Pluspunkt.
Was außerdem zu tun ist? Entscheidend in einer Online-Welt ohne Cookies ist es, eine vertrauensvolle und langlebige Beziehung mit den Verbraucher:innen eurer Marke aufzubauen. Dafür sind Transparenz und Datenschutz das A und O.
2. UGC fährt aktuell zweigleisig
Bisher waren wir uns einig, dass nutzergenierte Inhalte (user-generated content; UGC) als Content zu definieren ist, der von Nutzer:innen und nicht von Marken produziert wurde. Dies ist ein fast unschlagbares Content Format für wachsende Kundenbindung und Bekanntheit. Marken machen sich in den meisten Fällen diesen organischen Content zunutze, indem sie ihn schlichtweg auf ihren Kanälen reposten.
Nun ist jedoch seitens der Gen Z vermehrt von »UGC-Creators« die Rede. Also freiberufliche Marketer oder Mikro-Influencer, die direkt vom Unternehmen dafür bezahlt werden, Inhalte für ihre Markenseite zu erstellen. Der große Vorteil: Das Ganze sieht aus wie organischer Content, da kein Influencer oder anderer Markenfürsprecher hinter den Inhalten steht. Sie sind damit lediglich bezahlte Urheber des Content-Materials.
Wozu soll das gut sein? Mit dieser neuen Definition von UGC entstehen für Marken ganz neue Chancen, die sich bestens für TikToks oder Reels einsetzen lassen. Denn für die Produktion von hochwertigen Kurzform-Videos braucht es nicht nur das technische Wissen, sondern auch das Talent eines Entertainers! Und wenn wir uns mal alle an die eigene Nase fassen, ist das definitiv nicht jedem gegeben. 👀
Best Practice: Wer dieses Thema schon vorzeitig gerochen hat, ist DOUGLAS! Mit ihrer Douglas Creator App haben sie sich eine eigene Community geschaffen, die für sie Inhalte erstellt. Mit einem kurzen Video kann man sich als Creator bewerben und anschließend durch das Erstellen von Content Produktgutscheine erhalten oder auch finanziell vergütet werden. Eine klassische Win-win-Situation würden wir meinen. Auch auf Instagram arbeitet Douglas vermehrt mit dem Content der UGC-Creator.
Quelle: @douglas_cosmetics
3. Communitys ersetzen Personas
Wenn wir schon bei starken Communitys sind, bringt uns das direkt zum nächsten großen Trend für 2023, denn die guten alten Personas werden durch sie abgelöst. Warum?
Verbraucher:innen in der heutigen Welt sind wechselhaft und unbeständig. Sie passen ihre Interessen und Vorlieben schnell neuen Gegebenheiten und Umständen an. Warum dann noch Geld und Zeit in das Erstellen von Personas stecken?
Sinnvoller ist es, die Marken-Communitys in den Fokus unserer Kommunikation zu nehmen, um somit treue und aktive Verbraucher:innen zu gewinnen. Communitys haben den großen Vorteil, dass ihre Mitglieder:innen weitestgehend gleiche Interessen und Motivationen teilen, was ein grundlegendes Vertrauen gegenüber anderen Teilnehmer:innen schafft. An diese Community näher heranzurücken und sie nach und nach auszubauen sowie zu festigen, sollte das Ziel für 2023 sein.
Wie uns das gelingt? Dafür ist der Ort der Kommunikation entscheidend, denn Verbraucher:innen kommunizieren vermehrt im privaten Raum. Aus diesem Grund erfahren Plattformen wie Twitch oder Discord, die die Möglichkeit zum privaten Austausch bieten, immer größere Beliebtheit.
Lernt also erst einmal den Ort, an dem sich eure Community aufhält, besser kennen, um anschließend zu evaluieren, wer die Gespräche antreibt und verbreitet. Mitarbeiter:innen, Verbraucher:innen und auch Influencer können und müssen Teil dieser Community werden, um authentische und vielseitige Beziehungen aufzubauen. Dabei sollte jedoch stets das »Was« und nicht das »Wer« im Vordergrund stehen.
4. Social SEO unterstützt Hashtags tatkräftig
Dass unsere Social-Media-Profile und deren Inhalte eine große Rolle für das klassische SEO und die generelle Google Suche einnehmen, ist keine Neuigkeit. Doch durch den Erfolg von TikTok wird Social SEO im Jahr 2023 noch einmal eine ganz neue Bedeutsamkeit beigemessen.
TikTok ist im vergangenen Jahr immer präsenter im Social-Media-Alltag geworden und das nicht zuletzt, weil die App insbesondere für die Gen Z eine neue Suchmaschine darstellt. Allen voran bei Lifestyle-Themen wie Reisen, Gastronomie und Beauty greift die Gen Z vermehrt auf die Suchfunktion bei TikTok zurück (hier mehr erfahren). Laut Untersuchungen von »we are social« standen soziale Medien auch bereits zu Beginn von 2022 an dritter Stelle, wenn es um die Informationssuche ging (hier mehr erfahren). Google werden sie zwar so schnell nicht vom Thron stoßen, aber die Gewohnheiten von Verbraucher:innen ändern sich und somit heißt es für uns, diese in unserer Strategie zu berücksichtigen.
Was ist jetzt zu tun?
Allerspätestens jetzt ist es an der Zeit, SEO in euren Netzwerkaktivitäten zu integrieren. Baut relevante Keywords in der Bio, in den Captions und in den Textoverlays eures Contents ein. Nutzt Untertitel und hinterlegt Keywords in den Alt-Texten. Dafür solltet ihr eine Keyword-Recherche in eure Social-Media-Strategie aufnehmen und basierend auf diesen Keywords Ideen entwickeln sowie Inhalte erstellen. Let’s go!
5. DAS Content Format 2023 sind Kurzform-Videos – Wer hätte es gedacht?
Grundsätzlich erfährt kein Format in sozialen Netzwerken offensichtliche Bevorzugung oder Ablehnung, aber Achtung! Welchem Format schenken die Plattformen die meiste Aufmerksamkeit?
Diese Frage lässt sich auch für 2023 wieder mit Short-Form-Videos beantworten. Mit dem Erfolg von TikTok, dem Fokus auf Instagram Reels und der wachsenden Bedeutung von YouTube Shorts war dies definitiv zu erwarten. Darüber hinaus schlüsselt Hubspot (https://blog.hubspot.com/marketing/hubspot-blog-marketing-industry-trends-report) auf, dass Marketingmanager planen, mehr in Kurzform-Videos als je zuvor zu investieren. Diese Entwicklungen deuten alle darauf hin, dass es sich hier um einen sehr beliebten Trend handelt und ihr Short-Video Content für 2023 priorisieren solltet.
Trotz der Sicherheit, die dieser Trend vermittelt, ist es uns an dieser Stelle wichtig zu betonen, dass Flexibilität heute entscheidender denn je ist! Neue Features und Formate sowie gesellschaftliche Entwicklungen erfordern eine resiliente Kommunikation. Twitter ist dafür das beste Beispiel und zeigt auf, dass nichts gegeben und beständig ist. Wenn euer Marketing von einer Plattform abhängt und sich bei jener erheblich etwas ändert, seid ihr auf ein zweites Standbein angewiesen.
Im Klartext:
Seid auf mindestens zweierlei Plattformen präsent und passt euren Content auf die Plattform und die Zielgruppe individuell an! Spezifizierungen sind heute ein Muss und tragen dazu bei, euch vielfältig zu präsentieren. Auch hier siegt Diversität!
Fazit
Im Jahr 2023 sollten wir alles daransetzen, menschlicher zu werden! Dies funktioniert am besten, wenn wir starke Verbindungen aufbauen und Social Listening nutzen, um Verbraucher:innen und ihre Interessen sowie Bedürfnisse wirklich kennenzulernen. Auch inhaltlich heißt es, Nähe zu priorisieren und als Unternehmen Neues zu wagen. Mit UGC-Creators können Marken die Erstellung von Short-Video-Content kreativen Persönlichkeiten überlassen, um somit am Mega-Trend teilzuhaben. Im Zusammenspiel mit Social SEO bleibt ihr relevant und macht auf euch aufmerksam.